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Challenge Almere (NL)

Am Samstag, den 14.9.19 starteten Sabine Dietrich und Markus Althoff vom OTV Endurance Team bei der Challenge Almere-Amsterdam. Bereits im Jahr 1983 fand in der Nähe von Amsterdam hier die erste Langdistanz statt. Seit 2013 wird der beliebte Triathlon als Challenge Almere ausgetragen und neben der Langdistanz auch die Mitteldistanz (MD) und der Staffelwettbewerb in der MD angeboten.

Sabine Dietrich (AK 50) nahm ihre erste Mitteldistanz in Angriff, während Markus Althoff (AkK 50) über die Langdistanz an den Start ging.

Mit Feuereifer ging Sabine ab März 2019 an das Training heran. Die ersten Radkilometer im Frühjahr spulte sie erstmalig auf Mallorca ab. Weiter ging es Anfang April mit dem Endurance Team ins Trainingslager nach Geeste im Emsland um weiter an der Form zu arbeiten. Zahlreiche lange gemeinsame Rennradeinheiten an den Sonntagen mit Vereinskollegen, die Teilnahme an RTF Touren, das Lauf-und Koppeltraining sowie das Schwimmen im Freibad oder Freiwasser vervollständigten das Programm. Das Training und die Vorbereitungswettkämpfe beider Triathleten verlaufen gut und die Form steigt an. Und plötzlich steht der 14.9.19 vor der Tür.

Der Raceday startet unspektakulär mit einem frühen leichten Frühstück um halb fünf und der Anreise zum Start an der Esplande in Almere. Dafür stieg die Anspannung. Der Challenge Almere beginnt für Markus mit zwei Schwimmrunden a 1,9 km im Weerwater, während Sabine eine Runde zu schwimmen hat. Der Wettergott hat sich für diesen Tag ein absolutes Traumwetter ausgedacht. Ist es morgens beim Schwimmen noch recht frisch mit 10 Grad, steigen die Temperaturen im Laufe des Tages bis auf 20 Grad. Die Sonne scheint den ganzen Tag über vom Himmel und für holländische Verhältnisse weht nur ein kleines Lüftchen.

Markus startet als erster. Die Außentemperatur zeigte herbstliche 11°C am Morgen, aber dafür war der See ganz angenehm auf etwas über 17°C angewärmt. Als guter Schwimmer kommt er gut mit der Schwimmstrecke klar und wechselt nach knapp über 63 Minuten in die erste Wechselzone. Für Sabine beginnt das Rennen 45 Minuten später. Endlich geht es los und das zugleich mit der Lieblingsdiziplin, dem Schwimmen. Gestartet wurde im Siebenerpack und das alle 10 Sekunden (Rolling start). Der Start funktionierte reibungslos, jedoch musste man die etwas langsameren Langdistanzler auf ihrer zweiten Runde überholen. Das führte zu vielen Überholmanövern und dem ein oder anderen Zickzackkurs. Sabine kommt aber gut ins Rennen und schwimmt erwartungsgemäß eine schnelle Zeit von 34 Minuten.

Die Radstrecke besteht aus einer 90 km langen Runde, die im Uhrzeigersinn gefahren wird. Teilnehmer am Challenge Langdistanz fahren diese Runde zweimal (180 km), die Starter der Mitteldistanz einmal. Markus kommt auf den ersten Kilometern aufgrund der noch kühlen Temperaturen nicht richtig ins gewünschte Tempo. Die Radstrecke ist an der Küste zunächst nordwärts zu fahren. Glücklicherweise kommt im Verlauf der nächsten Stunde langsam die Sonne hervor und wärmte die Triathleten. Die Strecke ist gespickt mit Deichen, Windmühlen und viel Natur! Während die einen diese Strecke wunderschön finden, finden andere diese langweilig und hadern mit dem Fahren auf den langen Deichen und dem immer währenden Blick auf das Meer und die Wiesen und Felder. Später kommt auf dem langen geraden Streckenabschnitt leichter Gegenwind auf. Markus musste drücken, bemerkte aber, dass er Probleme in den Beinen, insbesondere am linken Knie bekam. Kurz vor Lelystad ging es ins Landesinnere und der Gegenwind stand auf etwa 25km Strecke vor Kopf. Anhand der Zeitsplitts ist ersichtlich, das die Aktiven etwas langsamer werden. Markus fuhr die zweite Runde mit „schweren Beinen“ und Schmerzen, musste sich selbst immer wieder anspornen um seine vorgegebene Wattwerte halbwegs zu halten. Er beendete das Radrennen in 5h50 was unter den Bedingungen durchaus akzeptabel war.

Sabine dagegen genoss die Radstrecke. Sie kam von Anfang an gut in ihren Tritt, und konnte in gleichmäßiger Geschwindigkeit fahren. Sie fand die Aussicht auf das Meer grandios, fühlte sich nun mittlerweile locker und die Kilometer rollten wie von alleine. Sie beendete das Radrennen in 3h05.

Die Laufstrecke besteht aus einer 7 km langen Runde um das Weerwater in Almere. Die Runde wird entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen und führt durch ein Wohngebiet, aber auch durch die ruhige Natur des Walds rings um den See. Es gab mehrere Versorgungsstellen mit reichhaltigem Angebot. Der Kurs war gut zu laufen, und an der gesamten Strecke standen Supporter, die alle Teilnehmer anfeuerten.

Sabine lief nach einem guten Wechsel auf die Strecke und ließ sich gleich von der tollen Atmosphäre der vielen hundert Zuschauer im Startbereich mitreißen. Bis jetzt lief alles nach Plan, was sollte noch schief gehen? Angefeuert von dem eigenen Fanclub des Endurance Teams lief sie schnell an. Allerdings fanden ihre Beine die Idee nun noch einen Halbmarathon zu laufen nicht so lustig. Bereits ab km 3 bekam Sabine in beiden Beinen muskuläre Probleme und musste Tempo heraus nehmen, da jeder Auftritt schmerzte. Glücklicherweise war unter den vereinseigenen Supporten Physiotherapeut Thorsten mit dabei. Dank seiner kurzen Behandlung konnte sie etwas befreiter weiterlaufen, bevor die Füße später wieder verkrampften. Viele Gedanken schossen ihr in den Kopf. Sie wollte aber dieses Rennen unbedingt finishen. Und versuchte weiter Runde für Runde durch zulaufen. Das Tempo war mittlerweile nicht mehr wichtig, das Durchkommen war Ziel Nummer eins. Und so lernte Sabine das erste Mal in einem Rennen, was es heißt zu beißen. Und sie kam ins Ziel. Strahlend und jubelnd lief sie nach 6:05:56h über die Ziellinie und genoss ihren Erfolg.

Leider entwickelte sich das Rennen für Markus nicht so positiv. Die Schmerzen vom Radfahren in der Kniegegend verstärkten sich beim Laufen und Markus konnte ab km 15 nicht die gewünschte Pace laufen. Er wurde von km zu km langsamer. Wie beim Radfahren musste er sich regelrecht zwingen weiter zu machen; sein Akku war durch die permanenten Schmerzen leer. Es war als wenn sein Körper den „Ausknopf“ gezündet hat und nun im Sparmodus agierte. Auch sein Wille das Rennen zu beenden war gebrochen. Während der dritten Runde beschloss er dann das Rennen nicht mehr weiterzuführen und stieg im Sinne seiner Gesundheit aus. Im Nachhinein ist er froh über seine Entscheidung. Beide Sportler gönnen sich nun Zeit zur Regeneration bevor die neuen Ziele für 2020 in Angriff genommen werden. Denn nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf und die Faszination Triathlon bleibt bestehen.


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