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Jeder Traum hat ein Finish

Robert Kempf, Ralf Schaffeld und Jens Kronwald vom RWO Endurance Team absolvierten erfolgreich den Ötztaler Radmarathon.

Ein Radmarathon gilt für viele Radsportler als ultimativer Leistungsnachweis und der Ötztaler zählt mit seinen 227 Kilometern und 5500 Höhenmetern wohl zu den schwierigsten seiner Art. Die anspruchsvolle Rundkursstrecke führt über die vier Alpenpässe Kühtai (auf 2020 m), Brenner (1377 m), Jaufenpass (2090 m) und Timmelsjoch (2474 m). Wer es ins Ziel schafft, untermauert damit gewiss seine körperliche und mentale Standfestigkeit.


v.l.n.r  Ralf Schaffeld, Jens Kronwald und Robert Kempf beim Ötztaler Radmarathon
v.l.n.r Ralf Schaffeld, Jens Kronwald und Robert Kempf beim Ötztaler Radmarathon

Dieser Herausforderung stellten sich in diesem Jahr bei der 42. Auflage des Rennens auch die drei Rot-Weißen Ausdauersportler Robert Kempf, Ralf Schaffeld und Jens Kronwald. Geplant waren sogar noch drei weitere Sportler aus dem Team, die aber aus Trainingsmangel auf ihren Start verzichteten. Ohne gute Vorbereitung sollte man sich dieser sportlichen Aufgabe nicht stellen. Es ist gar nicht so leicht, an einen der begehrten Startplätze zu kommen. Bei über 15000 Bewerbern können sich durch Losverfahren nur knapp 4500 Radsportler glücklich schätzen, an den Start gehen zu dürfen.


 v.l.n.r. Jens Kronwald, Robert Kempf und Ralf Schaffeld vor dem Start des Rennens
v.l.n.r. Jens Kronwald, Robert Kempf und Ralf Schaffeld vor dem Start des Rennens

Der sonst Ende August angesetzte Wettkampf fand 2023 zum ersten Mal am zweiten Juliwochenende statt. Kempf, Schaffeld und Kronwald starteten daher ihre Vorbereitung auf diesen Wettkampf schon Ende 2022 und sammelten fleißig Trainingskilometer. Im Winter wurde dabei viel Zeit auf der Trainingsrolle verbracht. Ein Rad-Event im Februar, bei dem die Triathlon-Radstrecke Challenge Roth (180 km mit etwa 1200 Hm) virtuell nachgefahren wurde, diente den drei Athleten ebenso zur Vorbereitung wie Trainingslager im Emsland, auf Mallorca und in der Eifel. Bis Ende Juni sind so für jeden der drei Starter, zwischen sechs- und siebentausend Trainingskilometer auf dem Rad zusammengekommen.


Ralf Schaffeld oben auf dem Timmelsjoch
Ralf Schaffeld oben auf dem Timmelsjoch

Am 09. Juli um 6:30 Uhr fiel dann in Sölden (Österreich) der Startschuss. Die ersten 32 Kilometer gingen Richtung Norden leicht bergab zum ersten Aufstieg von der Ortschaft Ötz hoch zum Kühtai-Sattel. Ab diesem Aufstieg fuhr jeder in seinem Leistungsbereich die Abschnitte von sechs bis zu 18 % Steigung hinauf. Dabei war es für die Teilnehmer vom RWO Endurance Team wichtig, sich nicht von der Hektik im Feld anstecken zu lassen, aber auch nicht allzuviel Zeit zu verlieren, denn auf den einzelnen Pässen gab es Cut-Off-Zeiten, die bei Nichterreichen dazu führten, aus dem Rennen genommen zu werden. Auf dem Kühtai-Sattel war diese Zeit 9:30 Uhr, also drei Stunden nach dem Startschuss. Oben auf dem Pass gab es die erste von insgesamt fünf Verpflegungsstationen. Die drei RWO´ler verweilten dort aber nicht lange und machten sich zügig auf den weiteren, noch langen Weg.


Nach der rasanten Abfahrt vom Kühtai, wo Geschwindigkeiten von über 100 km/h möglich waren, folgte der mit im Durchschnitt drei bis vier Prozent leicht zu fahrende Anstieg von Innsbruck über den Brenner nach Südtirol. In teils hochalpinen Gefilden kämpften sich die Fahrer danach, bei sonnigen Temperaturen bis 40 Grad Celsius, über den Jaufenpass, der mit seinen im Schnitt sieben Prozent Steigungen sehr anspruchsvoll ist. Spätestens dort stellte sich bei den meisten Radfahrern und auch bei den drei Ausdauersportlern vom Endurance Team wohl die Frage, „warum man sich das antun muss“. Die Belastung und das schwül-warme Klima führten dazu, dass immer mehr Teilnehmer an ihre körperlichen Grenzen kamen und einige schon ihren Traum vom Finish aufgeben mussten. Für jene, die weitermachten, folgte nach der Abfahrt in die Ortschaft St. Leonhard als Highlight der knapp 30 km lange Aufstieg zum 2474 Meter hohen Timmelsjoch. Immer wieder sah man Fahrer, die ihr Rad schieben mussten, mit Krämpfen am Straßenrand standen oder dort Rast machten, weil sie einfach nicht weiter in die Pedale treten konnten. Wer es bis 19:30 Uhr nach dort oben geschafft hatte, durfte sich auf die Abfahrt hinunter zum Ziel nach Sölden freuen.


Robert Kempf, Ralf Schaffeld und Jens Kronwald waren sich einig, dass dieses Rennen bis dato die härteste sportliche Herausforderung für sie gewesen ist. Nach vielen mentalen Hochs und Tiefs und körperlich an Grenzen kommende Belastung, lag ihre Zielzeit zwischen 11 Stunden 49 Minuten und 13 Stunden 7 Minuten. Der letzte Fahrer des Rennens erreichte um 20:20 Uhr mit einer Zeit von 13 Stunden und 50 Minuten unter großem Applaus der Zuschauer das Ziel.


Patrick Maaßen mit seinem Klapprad
Patrick Maaßen mit seinem Klapprad

Während der Eine sein Rad nach diesem Wettkampf erst einmal für eine längere Zeit in die Ecke stellen wird, denkt der Anderer schon über sein nächstes Event nach. Für die drei Sportler vom SC Rot-Weiß Oberhausen e.V. heißt es jetzt aber auf jeden Fall, erst einmal ihren Erfolg zu genießen und die Beine ein paar Tage hochzulegen.

Noch erwähnenswert – das Rennen gewann der ehemalige, italienische Radprofi Manuel Senni in 6 Stunden und 49 Minuten. Bei den Damen stand die deutsche Janine Meyer ganz oben auf dem Podium. Sie benötigte für die Strecke 7 Stunden und 27 Minuten.

Etwas überrascht war Kempf, beim Rennen auf einen alten Trainingsbekannten zu treffen - der jetzt in München wohnende Patrick Maaßen. Dieser absolvierte das Rennen beeindruckend mit einem Klapprad.

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