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„Sebastian, you are an Ironman!“

Diese Worte zu hören…..damit ist ein Traum für Sebastian Mallach (AK 35) vom OTV Endurance Team in Erfüllung gegangen. Seit neun Monaten trainiert der einst unsportliche Mann für den Ironman Kopenhagen. Unzählige Trainingskilometer auf dem Rad, der Laufstrecke und im Schwimmbad oder See prägten die letzten Wochen. Sebastian, der erst seit knapp 5 Jahren Ausdauersport betreibt und seit drei Jahren der Triathlonleidenschaft verfallen ist, wagte sich nun an die erste Langdistanz. Nachdem er im letzten Jahr die Mitteldistanz auf Rügen erfolgreich gefinisht hat, steckte er seine Ziele für 2019 gleich um einige Stufen höher.

Sebastian suchte sich für die erste Langdistanz den Ironman Kopenhagen aus. Am Sonntag, den 18.08.2019 war es dann in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen endlich so weit. Nachdem Sebastian bereits um 05:00 Uhr aufgestanden war, ging es in den frühen Morgenstunden um 07:47 Uhr an den Schwimmstart. Sein längster und anstrengendster Tag des Jahres nahm seinen Lauf.

Mit einem guten Schwimmsplit von 01:22:03h über die 3,8 Kilometer in der Lagune von Amager entwickelte sich der Wettkampf direkt auf den ersten 12 von 180 Radkilometern zu einem Nerven zerreißenden Krimi. Ganze 1 ½ Stunden statt erwarteter 30 Minuten dauerte die erste 16 Kilometer lange Etappe auf dem Rad.

Von der Familie an der Strecke, den Freunden zu Hause und den Sportkollegen des OTV Endurance Team, die das Rennen in der Ironman App verfolgten, wusste niemand was los ist: Panne, Sturz oder sogar Rennabbruch wegen frühzeitiger Erschöpfung?

In Wirklichkeit war es eine ganze Pannenreihe aus 3 platten Reifen bei Kilometer 12, wovor im Rennbriefing bereits gewarnt wurde „we recommend a solid racing tyre as you may come across flint stones on the roads“. Nach drei Reparaturversuchen, bei denen die Austauschschläuche direkt mit einem lauten Zischen wieder die Luft verloren, brachte ein ganz altmodischer Klebeflicken aus Omas Zeiten die Rettung, so dass das Rennen doch nicht bereits nach wenigen Stunden bei Kilometer 12 zu Ende war.

Ab hier lief es dann mit einem Zeitverlust von fast einer Stunde endlich zügig und ohne Pannen weiter. Sebastian musste allerdings kräftig auf die Pedale drücken, denn es gibt ein Zeitlimit für die Radstrecke. Wer bis 14 Uhr nicht die Marke 90 km geschafft hat, wird aus dem Rennen genommen. Sebastian blieb mit seiner 30 km/h – 32km/h Durchschnittsgeschwindigkeit im Rennen und wechselte nach 6:44:59 h Radzeit auf die Laufstrecke.

Und jetzt wurde es wirklich hart. Sebastian hat in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk auf das Radfahren gelegt. Nun waren 42,195 km, verteilt auf vier Runden zu laufen. Motiviert von den zahlreichen Zuschauern startete Sebastian die ersten Kilometer noch recht flüssig, jedoch wurden die Beine durch die Vorbelastung immer schwerer. Er geriet immer wieder ins Stocken und musste sich selbst anspornen. In seinem Kopf rechnete er bereits nach der Bewältigung der ersten 20 km hoch, wie schnell er die zweite Hälfte laufen müsste um die Gesamtlimitzeit von 15:45 h zu schaffen. Das schlechte Wetter, teilweise mit windigen Regenböen erschwerte die Situation noch mehr. Aber zu Beginn der letzten Laufrunde spürte Sebastian, der immer wieder durch die Anfeuerungsrufe seiner Familie motiviert wurde, dass er sein Ziel erreichen würde. So war es dann auch, mit einem kurzen Schlusssprint auf den letzten 500 Metern durchschritt er nach 14:05 Stunden und 19 Sekunden überglücklich mit Gänsehaut und Freudentränen im Gesicht vor spektakulärer Kulisse und selbst zu später Stunde noch zahlreichen Zuschauern den Zielbogen vor dem dänischen Parlament.

„Sebastian, you are an Ironman!“

Sebastian Mallach in Kopenhagen

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