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Von der Intensivstation zum Marathon nach Berlin

Vor einigen Wochen lag ich in der Nähe von Berlin nach einem Blinddarmdurchbruch mit anschließender Sepsis und schlechter Prognose auf der Intensivstation. Daraus resultierend gab es als Dessert noch eine Lungenembolie. 

Schon letztes Jahr hatte ich mich für den Marathon in Berlin angemeldet. Noch im Krankenhaus habe ich mir einen dortigen Start zum Ziel gesetzt. Ich brauchte einfach etwas, was mich durch diese schwierige Zeit zog.


Vor zwei Wochen habe ich angefangen zu laufen und nach ärztlicher Freigabe für einen langsam zu laufenden Marathon stand ich am vergangenen Sonntag früh Morgens mit ca. 60.000 weiteren Mitstartern am Start in der Nähe des Brandenburger Tores.


Normalerweise kann ich einen Marathon in gut drei Stunden absolvieren. Diesmal hatte ich mir vorgenommen irgendwo zwischen 5 und 6 Stunden ins Ziel zu kommen.

Die ersten 20 KM konnte ich sehr entspannt laufen. Aber danach machte sich die lange Krankheitszeit und das fehlende Training bemerkbar. Motiviert von Zuschauern, Familie und Freunden konnte ich immer noch laufen. Langsam aber stetig. Eine Sightseeingtour durch Berlin und seine Stadtteile. Regierungsviertel, Friedrichstadtpalast. Bei KM 35 musste ich extrem kämpfen. Der sogenannte wilde Eber kam mir gar nicht so wild vor. Dann der Ku Damm. Dort in der Apotheke hatte ich mir vor ein paar Wochen etwas gegen die angebliche Magenverstimmung geholt. Mit gesengtem Kopf kämpfte ich mich weiter. Ich wollte einfach nur ins Ziel. Berlin im doppelten Sinne hinter mir lassen. Dann um die Kurve. Tausende Zuschauer, Durch das Brandenburger Tor. Ins Ziel. Finish.


Mein 64er Marathon/ Ultra war einer der Härtesten für mich. 

Und kein Beispiel zum Nachahmen.

Aber ich brauchte das einfach um diesen Teil meines Lebens hinter mir zu lassen.

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